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Thema: Schwarzwald-Vogesen 20.09.2017 bis 23.09.2017


Ich wollte mal eine mehrtägige Tour ganz allein absolvieren. Wie sind die Unterschiede? Was sind Vor- und Nachteile?
Eigentlich wollte ich in die Gegend um Erfurt erkunden, dass viel aber dem Wettergott zum Opfer. Wetter.com meldet für den Schwarzwald gutes Motorradwetter, also wo ist ein Zimmer für mich frei? Schnell habe ich den Gasthof Belchen hier gefunden und gebucht, was ich auch gar nicht bereut habe. Ein sehr zu empfehlender Gasthof – allerdings ohne WLAN – also für mich optimal!
Am Mittwoch, den 20.09. bin ich in Erding bei bewölktem Himmel und angenehmen Temperaturen losgefahren. Leider nahmen die Wolken immer mehr vom Himmel ein, was schon mal nicht gutes verheißen sollte. Der Regen lies dann auch nicht allzu lange auf sich warten. Das macht ja einem echten Biker nichts aus….Ich bin also mutig weiter über Land Richtung Schwarzwald gefahren. Nach ca. 100 km im Regen riss der Himmel wieder auf und es wurde trocken und auch etwas wärmer. Der Südwesten der Republik wird wirklich vom Wetter verwöhnt. Im Schwarzwald kam die Sonne heraus, angeblich war es den ganzen Tag dort schön, wie mir am Abend die anwesenden Motorradfahrer berichteten. Ich habe mir auch extra ihre Mopeds angeschaut, sauber!
Nach einem hervorragenden vier Gänge Menü und einem kleinen Bierchen (oder zwei_drei) ging es ab ins Zimmer zur Nachtruhe.
Am Donnerstag stand Frankreich auf dem Plan. Über ganz kleine Straßen nach Colmar, weiter Richtung Col de la Schlucht. Die Straße wird angepriesen, fand ich aber nicht so toll. Dann bin ich zum Lac Blanc – Collet du Ligne – Col du Platzerwasel – Col du Herrenberg gefahren. Das war eine wunderschöne Strecke mit herrlichen Straßen und vor allem ganz wenig Verkehr. Die vielen Gedenkstätten aus den beiden letzten Kriegen machen einen wieder etwas nachdenklich und traurig. Um einen „dämlichen Hügel“ wurde über ein Jahr gekämpft (angeblich 27.000 tote Soldaten). Wofür??? Was leben wir heute in einer schönen, friedlichen Zeit.
Zurück ging es zügig über Cernay – Müllheim – Schönau ins kleine Aitern, wo schon wieder ein vier Gänge Menü wartete. Vor dem Essen habe ich zur Sicherheit noch ein paar Bahnen im hauseigenen Schwimmbad gemacht und mich von den Unterwasserdüsen massieren lassen. Ist das Leben nicht schön!
Freitag stand die Schwarzwaldrunde an. Todtmoos – St. Blasien – Höchenschwand – Schluchsee. Am Schluchsee erste Pause mit einem Kaffee zum aufwärmen und ein nettes Gespräch mit zwei Bikern aus der Schweiz. Die waren mit ihren Choppern unterwegs. Auch nicht mehr die Jüngsten, aber echt gut drauf. Vom Schluchsee ging es vorbei am Titisee durchs Höllental über den Kandel, durch Glottertal (die Schwarzwaldklinik habe ich nicht gesehen) über das Schauinsland wieder zurück zum Gasthof, wo natürlich wieder ein vier Gänge Menü wartete.
Am Samstag ging es dann wieder zurück Richtung Erding. Bei der Rückfahrt habe ich mich vom Garmin führen lassen (Autobahn aus, kurvenreich an). Für die gut 300 Kilometer habe ich dann auch acht Stunden gebraucht, von denen ich aber keine missen möchte.
Der Reisecomputer sagt:
Insgesamt 1436 Kilometer, Durchnittsgeschwindigkeit 61 km/h, max 146 km/h
Das war also jetzt meine erste mehrtägige Tour, die ich alleine gefahren bin. Losgefahren bin ich mit gemischten Gefühlen.
Es gibt allerdings doch auch einige Vorteile:
- man kann sich voll auf sich konzentrieren
- man kann fahren, wie und wo man will
- man kann Pause machen, wann und wo man will
- man kommt häufiger mit anderen Motorradfahren ins Gespräch
Nachteile gibt es natürlich auch:
- man kann sich während der Fahrt/Pause nicht austauschen
- am Abend kann man die Tour nicht mit anderen aufarbeiten
- allgemein fehlen natürlich am Abend die geselligen Gespräche
Also, wie man es nimmt und wie immer im Leben, alles hat Vor- und Nachteile.
Die Bilder der Tour könnt ihr Euch auf der Bildergalerie,
die uns Jürgen zur Verfügung stellt, ansehen.
Danke dafür an Jürgen.
Viele Grüße aus Erding
Werner_ED




Hallo Werner,

Tina und ich sind nächsten Monat für zwei Wochen ca. 60 km entfernt von Aitern Urlaubs mässig untergebracht. Hoffentlich ist Moped Wetter. Prüfe mal was ich aus Deinem Beitrag für uns übernehmen kann.

Gruß Theo (Der Silberruecken)


Et bliev nix wie et wor, denn et kütt wie et kütt, ävver et hätt noch immer jot gegange.


Werner, ich kann Deine Argumente gut nachvollziehen. Ich fahre auch gerne mal alleine, eben weil man jederzeit anhalten Pause machen kann. Auch bei Tagestouren passiert es oft, dass ich im Vorbeifahren ein interessantes Objekt sehe, bei nächster Gelegenheit wende und mir dann alles dann alles in Ruhe anschaue. Das geht nicht, wenn Du in der Gruppe fährst.
Aber der Gedankenaustausch und der "Palaver" fehlt dann natürlich, leider.
Aber ich finde es schön, das hier mal wieder ein Reisebericht außerhalb der gemeinsamen Treffen erscheint.

Gruß in den Süden

aus Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Andreas

Ich möchte nichts mit Naturkost zu tun haben. In meinem Alter braucht man alle Konservierungstoffe, die man kriegen kann.
George Burns (1896-1996)

(PS: Für eventuelle Schreibfeler ist meine Tastatur zuständig)


Moin Schatzilein,
Achso das soll ja keiner wissen.

Schöner Bericht von dir.
Ja alleine hat wie du schon geschrieben hast Vor und Nachteile.
Mann bleibt einfach wo man will,oder fährt einfach so lange wie man möchte weiter.
Man ist schon irgendwie Freier in sein Entscheidungen.
Aber beides macht auf seine Art viel Spass.

Mir schwebt auch schon seidt Jahren durch den Kopf,allein oder nur zu zweit Mal drei,vier Wochen durch Europa zu fahren.

Achja was hat es eigentlich mit deinem Tempo 70 Bild auf sich.
Ich war doch garnicht dabei der solche Schilder ignoriert.

Gruß Olaf



Danke für Deinen Bericht, Werner. Auch die Bilder sind klasse. Da will Mann gleich losfahren. Und die Brotzeit sieht lecker aus. Super!
Nun zum Fahren alleine oder in der Gruppe. Hier in meiner Heimat fahre ich auch gerne einmal allein. Aber gerade bei mehrtägigen Touren ziehe ich Gesellschaft vor. Am besten in einer kleinen Gruppe mit Gleichgesinnten, da kann man sich auch mal gegenseitig helfen. Die übrigen Vorteile hast Du ja bereits aufgeführt. In diesem Jahr starten wir mit drei Mann zu einer langen Tour (etwa 5 bis 7 Tage) "ins Blaue". Ohne festes Ziel, einfach der Sonne nach. Das wird eine Gaudi!
Mit geselligem Gruß...
Smitty


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Zuletzt bearbeitet: 07.01.18 15:32 von Administrator
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