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Thema: Motorradurlaub Bretagne (FRA) von Andreas_KNORD |
Tourbericht Tag 5 - 13.6.2013
Heute morgen war es überraschenderweise trocken. Regengrau aber trocken.
Für längere Etappen hatte ich keine Lust. Also, welche interessanten Orte lagen nicht zu weit Weg?
Auf meinem Plan stand Hennebont, nordöstlich von Lorient, am Fluss "Le Blavet" gelegen. Eine ab 13. Jahrhundert errichtete Stadtmauer, die eine "Ville close" umschließt mit Häusern aus dem 16./17. Jahrhundert. Der glückliche Zufall wollte es, dass ausserdem Markttag war. Die Stände erstreckten sich durch die gesamte Innenstadt. Ich hätte so gerne einige regionale Käse mitgenommen. Aber ich habe ja noch 4 Tage vor mir, die den Leckereien sicher nicht gut getan hätten.
Gegen Mittag zogen sich die Wolken zurück und es wurde endlich sonnig.
Weiter ging es Richtung Atlantik, zur Mündung der Blavet, an der Port-Louis liegt. Ein hübsches kleines Städtchen mit einem Hafen, wie man ihn überall an der Küste findet. Voller Segelschiffe und Jachten, die auf die Besitzer und die Ferien in Frankreich warten. Und es war Ebbe, so dass viele der Schiffe, vor asllem Fischerboote am Ende des Kais, auf dem Schlick lagen.
Von Port-Louis fuhr ich zurück zur Presque-ile (Halbinsel) von Quiberon. Sie ist nur durch eine schmale Straße mit dem
Festland verbunden. Wenn man die Halbinsel ereicht hat, sieht man auf der Westseite auf einen Klippe eine Militärbasis über
dem Atlantik thronen. Sieht aus, wie das alte Gemäuer aus dem Film "der Graf von Monto Christo", ist aber ein militärisches
Trainingszentrum. Deshalb kein Zutritt für die Öffentlichkeit.
Folgt man weiter der Westküste, kommt man zur "Cote Sauvage", der wilden Küste, mit bis zu 40m hohen Klippen. Die Ostküste
hingegen ist mehr für Strandliebhaber.
Mein Ziel war die Cote Sauvage. Und ich muss euch sagen, es war beeindruckend. Schwarze Granitklippen, meterhohe weisse
Gischt, und darüber blauer Himmel. Einfach toll. Über Wanderwege kann man die ganze Küste entlanggehen, bis nach Quiberon an der Südspitze der Halbinsel. In einem Ausflugslokal auf den Klippen habe ich mir einen Kaffee und ein Stück Tarte Normandie gegönnt. Am Nebentisch saßen Urlauber aus Recklinghausen. So klein ist die Welt.
Ganz im Süden der Halbinsel liegt Quiberon, von wo aus man Fähren zu den nahe gelegenen Inseln buchen kann. Am Hafen ist ein Souvenirgeschäft neben dem anderen. In der Hochsaison, vor allem bei schönem Wetter, muss hier der Teufel los sein.
Einen Steinwurf entfernt vom Hafen, auf einer Landspitze, hat sich Familie Rothschild eine schlossähnliche Behausung bauen lassen. Ich dachte zunächst, es sei ein altes Gemäuer, habe mich dann aber eines Besseren belehren lassen müssen.
Von Quiberon aus fuhr ich wieder zurück nach Norden, an der Militärbasis vorbei, und dann Richtung Locmariaquer. In der Nähe des Ortes befindet sich der "Table des Marchants" (Tisch der Kaufleute), ein jungsteinzeitliches, 130m langes Hügelgrab, dass vermutlich einer ganzen Familie als Ruhestätte gedient haben muss. Es muss 3000-4000 Jahre v. Chr. entstanden sein.
Auf dem gleichen Gelände liegen auch die "Men-er-Hroec'h". Der einst gut 20m hohe und 350 to schwere Steinblock ist der größte Menhir der Bretagne. Leider ist der Stein zerbrochen. Warum, weiß man bis heute nicht genau.
Damit war dieser Tagesausflug zu Ende. Zum Abendessen gab es Räucherlachs als Vorspeise, dann Lamm mit grünen Bohnen und zum Nachtisch ein Törtchen mit Früchten und "Creme Chantilly" (was für mich einfache Schlagsahne war).
Das war's für heute.
Grüße aus Locmariaquer
Andreas
aus Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Andreas
Ich möchte nichts mit Naturkost zu tun haben. In meinem Alter braucht man alle Konservierungstoffe, die man kriegen kann.
George Burns (1896-1996)
(PS: Für eventuelle Schreibfeler ist meine Tastatur zuständig)
Zuletzt bearbeitet: 16.06.13 23:06 von Andreas_KNord
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Tourbericht Tag 6 - 14.6.2013
Der Morgen war wieder grau. Sollte es aber nicht lange bleiben. Gegen Mittag zogen sich die Wolken zurück und es blieb bis zum Abend ein schöner Urlaubstag.
Heute führte mich mein Reiseplan weit nach Westen, in das Dept. Finistère. Aber zunächst stand Concarneau auf dem Programm, eine Hafenstadt mit einer "Ville Close", also einer mit einer Stadtmauer umgebenen Altstadt. Dieses ursprüngliche Concarneau liegt dem Festland vorgelagert auf einer kleinen Insel, nur durch eine Steinbrücke mit dem Festland verbunden.
Concarneau war seinerzeit ein wichtiger Hafen für die Antlantikfischerei. Es gibt noch eine "Porte du Vin", durch die die Rotweinfässer für das Umland in die Stadt gebracht worden.
Die Altstadt besteht eigentlich nur aus zwei langen, parallelen Straßen. In der einen reiht sich heute ein Souvenirgeschäft an das nächste. Boutiquen, Verkauf von regional hergestellten Fischkonserven, Restaurants, was der Tourist eben so braucht.
In der anderen ist kaum jemand unterwegs, da dort außer wenigen Galerien nichts angeboten wird. Interessant ist ein Gang über die Stadtmauer, von wo man auf der einen Seite den Hafen überblicken kann und auf der anderen Seite die Altstadt von oben sieht.
In der "Neustadt" war gerade Markttag, auch die Fischhalle war geöffnet, so dass ich eine gute Stunde mit dem Schlendern durch die Gänge zubrachte.
Von Concarneau ging es weiter nach Nord-Westen, nach Locronan, das zusammen mit Rochfort-en-Terre um den Titel des schönsten Dorfes in der Bretagne buhlt.
Und in der Tat, Locronan mit seinen alten Häusern aus schwarz-grauem Granit und der imposanten Kirche in der Mitte, sieht aus wie aus eine mittelalterliche Filmstadt, Weshalb es auch einige Male als Kulisse für Kinofilme herhalten musste.
Auch dieser Ort war auf Tourismus ausgerichtet. Allerdings dezenter verpackt als in Concarneau. Ein wirklich beeindruckenendes Dorf, das als "classé" geführt wird, will heißen, es darf niemand ohne Erlaubnis an seinem Haus herumfummeln. In Deutschland wird das wohl als Denkmalschutz bezeichnet.
An dieser stelle habe ich dann auch etwas Bretonisch gelernt, denn der angebliche Gründer dieses Dorfes war der Mönch Ronan.
Nach ihm wurde der Ort benannnt. Und wenn Loc = heilig bedeutet, dann ist Locronan der Ort des heiligen Ronan.
Übertragen auf meinen Hotelstandort in Locmariaquer ist der eingedeutschte Name des Dorfes: Dorf der Heiligen Maria.
(Loc=heilig; ker=Dorf). Meine Wirtin sagte mir, das Bretonisch eine schwer zu erlernende Sprache ist. Besonders schwer sei
jedoch die Ausprache.
Nach Locronan hatte ich mir den "Pointe du Raz" an der westlichsten Spitze Frankreichs vorgenommen. Auf dem Weg dorthin änderte sich die Landschaft. Es wurde hügeliger, die Straßen schlängelten sich durch Wälder, über Hügel und Täler. Es erinnerte mich etwas an das Bergische Land oder die Voreifel. Hier wird dem Motorradfahrer endlich etwas geboten.
Am Pointe du Raz angekommen, musste zunächst Parkgebühr bezahlt werden. Bei all meinen Exkursionen, war dies das erste Mal, das Parken etwas kostete.
Ein paar Treppen weiter fing dann wieder das touristische Bombardement an. Im Halbkreis waren ca. 15 Bars, Restaurants und Souvenirläden angeordnet. Selbstverständlich alle mit dem gleichen Sortiment.
Dahinter fing der Weg durch die Dünen zu den Klippen an. Ein Schild nannte 10 Gehminuten bis dorthin. Ich habe bei strammer
Gangart gut 15 Minuten gebraucht. Ich weiß nicht, ob das ältere Ehepaar mit Stock, das ich unterwegs überholte, überhaupt bis zu den Klippen gekommen ist. Aber es gibt ja auch einen Shuttle, für 1 Euro hin und zurück.
Etwas zurückgesetzt vor den eigentlichen Klippen befindet sich eingezäunt ein Turm mit einer Glaskanzel und verschiedenen
Radar- und Funkantennen oben drauf. Sieht aus wie ein Minitower am Flughafen. Am Tor steht ein Schild: Militärischer Bereich. Nicht betreten.
Einige Meter weiter Richtung Klippen steht ein Denkmal mit der Jungfrau Maria und ihrem Kind, Richtung Atlantik blickend. Es
ist auch eine Tafel mit einer Erklärung vorhanden, die aber so verwittert ist, dass ich es nicht richtig lesen konnte.
Dann folgten die letzten Meter zu den eigentlichen Granitklippen. Das gleiche Bild wie schon an der Felsenküste der Halbinsel Quiberon: Meterhohe Wellen, die sich in weißem Gischt an den Klippen brechen.
Dem Festland etwas vorgelagert steht ein einsamer Leuchtturm auf einem Felsen, der so gerade aus dem Wasser ragte. Der Gedanke, dass hier wirklich die Weite des Atlantiks beginnt, macht das Ganze noch beeindruckender. Der Wind war so stark, dass ich vorsichtshalber einige Meter von der Klippenkante zurücktrat, um bei einer stärkeren Böe nicht Richtung Atlantik geblasen zu werden.
Tja, das war mein Tag mit der weitesten Strecke. Ich brauchte 2 Stunden bis zum Hotel. Abends war ich mit einem ehemaligen
Arbeitskollegen in einem Fischrestaurant, gehobene Preisklasse. Entsprechend war das Essen, der Wein und der Service.
Mit gut gefülltem Magen lage ich dann gegen Mitternacht im Bett.
Und wieder grüßt aus Locmariaquer
Andreas
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Tourbericht Tag 7 - 15.6.2013
Heute hatte ich keine große Lust auf weite Anreisen. Also bin ich nur "um die Ecke rum" in das benachbarte, östlich vom Morbihan liegende Departement "Pays de la Loire" gefahren um mir bei "Le Croisic" die Salinenfelder anzusehen. Aus Augenhöhe betrachtet ist es zwar interessant, so etwas aus der Nähe zu sehen, beeindruckender ist es aber aus der Vogelperspektive. Wer Lust und Möglichkeit hat, sollte sich in Google Earth die Region anschauen. Einige Straßen sind auch mit Street View erkundet, wo dann der gleiche Blick wie mir geboten wird.
Anschließend machte ich noch einen Stadtbummel durch das nahe gelegene Guérande. In den Geschäften der obligatorischen Touristenmeile kann man für wenig Geld naturbelassenen Meersalz kaufen. Natürlich für den Verzehr zugelassen. Das gibt es dann in den unterschiedlichsten Farben: von kräftigen grau-braun bis beige. Aber immer grob. Nichts für den Salzstreuer. 1 Kg dieses Salzes kostet 1 Euro.
Danach habe ich mich ganz gemütlich an der Ostküste entlang auf den Heimweg gemacht, Ein kurzer Zwischenstopp in Piriac-sur-Mer. Leer und unspektakulär. Auf der Terrasse des Hotels am Strand wollte ich noch einen Kaffee trinken. Nachdem nach 15 Warteminuten keine Bedienung gekommen war, bin ich ohne Kaffee weitergefahren.
Kurz vor der Mündung der "La Vilaine" in den Atlantig liegt bei Arzal die "Barrage de Arzal", eine Schiffsschleuse zwischen Atlantik und dem dahinter liegenden Hafen für Segelschiffe. Für Fische wurde am Rande der Schleuse ein speziell konstruierter Durchgang aus geschaffen, der ein bischen wie ein Labyrint aussieht. Wohl um den Fischen die passende Strömung anzubieten
Als ich an der Schleuse ankam, war die Durchfahrt für Schiffe gerade geöffnet. Auf beiden Seiten bildeten sich lange Schlangen wartender Autos. Die Segelschiffe hatten sich auf der Atlantikseite der Schleuse versammelt und wurden dann wie an der Perlenschnur von einem kleinen Kutter mit Blaulicht in den Hafen gelotst. Gut eine halbe Stunde hat es gedauert, bis die Straße wieder frei war.
Auch wenn es an diesem Tag nur eine kurze Tour war, so war ich doch erst am späten Nachmittag wieder im Hotel.
Abends war ich dann wieder mit meinem Kollegen Essen. Diesmal in einer Creperie mit dem Namen "1900". Entsprechend war die Dekoration. Es war einfach umwerfend. Wenn ich Kitsch sage, trifft es das nicht. Denn, obwohl alles voller Jugendstildeko und Nippes vollgestopft war, passte doch alles zusammen. Auch die Bedienung hatte Kostume aus dieser Zeit an. Wer schon einmal am Montmartre in Paris war, wird wissen, was ich meine.
Und die Crepes, allererste Sahne. Mit den verschiedensten Belägen. Nicht nur süß. Das was man bei uns als Crepe auf dem
Jahrmarkt angeboten bekommt, ist Kinderkram dagegen. Und natürlich gab es Cidre dazu.
Auch diesmal wurde es wieder sehr spät. Wir waren die letzten Gäste.
Tja, das war's dann mit meinem Bretagne-Aufenthalt. Morgen geht es wieder Richtung Heimat. Wieder in zwei Etappen.
Ich melde mich wieder, wenn ich zu Hause bin.
Au revoir et à bientot.
Andreas
Zuletzt bearbeitet: 16.06.13 23:24 von Andreas_KNord
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Wie weiter oben bereits erwähnt, bin ich beim Schreiben dieser Zeilen schon in meinem Etappenhotel in Montville. Eine kurze Zusammenfassung der Rückreise und ein Resumée des Ganzen folgt in den nächsten Tagen
Gruß Montville
Andreas
Zuletzt bearbeitet: 16.06.13 23:28 von Andreas_KNord
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Rückreisetag 1+2 - 16./17.6.2013
Da ich während der Anreise keine Zeit hatte St. Malo zu besichtigen, wollte ich dies am ersten Tag meiner Rückreise nachholen. Gut 180km sind es von Süd nach Nord durch die Bretagne. Zwischendurch immer wieder kurze Regenschauer.
Bei St. Malo angekommen, musste ich mich wieder durch den Stadtverkehr bis zum Hafen durchkämpfen (Ampel-Hopping). Kaum hatte ich den Parkplatz erreicht und den Motor ausgemacht, fing es an heftig zu regnen. Kein gutes Zeichen. Eine Viertelstunde habe ich darauf gewartet, dass es nur wieder ein kurzer Schauer bliebe, aber es regnete weiter. Das Schicksal wollte offenbar nicht, dass ich mich in St, Malo länger aufhielt. Na denn, weiter ging es zum Hotel in Montville.
Als weiteren Weg schlug das Navi die gleiche Route wie bei der Anreise vor. Durch die Normandie, an Deauville vorbei, Richtung Rouen. An der Seine angekommen, führte die Route zu einer Fähre bei Yainville. Dort angekommen informierte ein Schild, dass der Fährbetrieb heute wegen einer Armada auf der
Seine eingestellt sei. Sch....! Diesen Hinweis hätte man auch schon 4km vorher zu Beginn des Fährwegs aufstellen können. Dann hätte ich mir den Weg durch die Felder gespart. Also zurück zur Hauptstraße. Dort erwartete mich eine Überraschung: Stau, soweit das Auge reicht. Da es schon später Nachmittag war, rief ich im Hotel an, um meine verpätete Ankunft mitzuteilen. Jetzt erfuhr ich auch, warum ich im Stau stand. An diesem Sonntag war die Abfahrt einer Segelschiff-Armada von Rouen zurück in den Atlantik. Eine Woche lang lagen im Hafen von Rouen große Segler Typ Gorch Fock oder Krusenstern. Alle Brücken im Umkreis, alle Abstellmöglichkeiten am Straßenrand, alle Straßen waren überfüllt. Nach gut einer Stunde erreichte ich schließlich die nur 2,5 km entfernte Pont de Brotonne. Danach war der Weg frei bis zum Hotel. Bis auf immer wieder einsetzenden Regen war die Fahrt ereignislos.
Am Montagmorgen dann Start zur Schlussetappe. Keine besonderen Ereignisse. Außer, dass es bei der Einfahrt nach Belgien anfing, wie aus Kübeln zu schütten. Der Regen blieb bei mir in ganz Belgien. Erst kurz vor der Ausfahrt nach Deutschland hörte es wieder auf. Duplizität der Ereignisse (siehe Anreise).
So, das war's von einer Woche Bretagne. Wohin es nächstes Jahr geht? Keine Ahnung. Vielleicht Monaco? Vielleicht Pyrenäen? Mal sehen....
Gruß
aus Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Andreas
Ich möchte nichts mit Naturkost zu tun haben. In meinem Alter braucht man alle Konservierungstoffe, die man kriegen kann.
George Burns (1896-1996)
(PS: Für eventuelle Schreibfeler ist meine Tastatur zuständig)
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Resumée
Zuerst muss ich ein Geständnis machen. Vielleicht wird es der eine oder andere schon geahnt haben. In Anbetracht der meteorologischen Vorausschau für die Reisewoche (3 Tage von 5 Regen), hatte ich mich am Abreisetag kurzfristig entschlossen, mit dem Auto zu fahren. Im Nachhinein bedauere ich diese Entscheidung nicht. Es gab wirklich keinen Tag ohne Regen. Die längste zusammenhängende regenfreie Zeit war ein halber Tag. Die meisten der Touren und Ortsbesichtigungen hätte ich mit dem Motorrad und regennassen Klamotten nicht machen wollen. Der Urlaub wäre dann tatsächlich "in's Wasser gefallen". Auch die Souvenirs für die Familie wären so nicht möglich gewesen.
Bekleidungsempfehlung für Reisende an die Küsten der Bretagne: Das Wetter ist sehr wechselhaft. Ein T-Shirt für warme Tage. Etwas Wärmendes, denn es kann doch recht kühl werden. Und eine wind- und regenfeste Jacke darüber. Es ist im Küstenbereich immer windig, und an den Strand und Klippenbereichen ganz besonders.
In den Beschreibungen der Hotels wird überwiegend mit kostenlosem WLAN geworben. Doch wie ich auch diesmal wieder feststellen musste, ist der Empfang nur im Bereich des Restaurants gegeben, bzw, in unmittelbarer Nähe des Routers. In meinem Hotel "Relais de Kerpenhir" war der Router offenbar nur für die PC des Hotels konfiguriert. WLAN war da, aber ich hatte keinen Zugriff. Mein Tip: wer auf WLAN Wert legt, sollte vor Buchung fragen, ob der Zugang auch für alle Zimmer gegeben ist.
Im Übrigen würde ich das Hotel nicht noch einmal buchen. Die Ausstattung der Zimmer war sehr einfach (2 Sterne). Ich hatte Halbpension gewählt, wobei das Essen durchschnittlich war. Getränke gingen extra. Preis für HP: gut 90 Euro. Das finde ich in Anbetracht der gebotenen Leistung etwas hoch.
Nur Übernachtung buchen und extern Essen, bzw. à la carte im Hotel, wäre sicher die bessere Entscheidung gewesen.
Für Campingfreunde: Im Umkreis des Hotels gibt es 2 Campingplätze. Uber einem weht sogar die deutsche Flagge. Der Sandstrand ist nur einige hundert Meter entfernt. Bis zum nächsten Dorf (Locmariaquer) braucht es ca. 4km.
Das Etappenhotel "Le Domaine de Mont Réal" bei Montville (nördlich von Rouen) hingegen kann ich voll und ganz empfehlen. Es liegt etwas abseits, ein umgebauter Bauernhof. An den Zimmern und der sanitäre Einrichtung gibt es nichts auszusetzen. Empfang und Bewirtung sind überaus freundlich. Den Preis von 55 Euro für das EZ (Übernachtung+Frühstück) ist es auf jedenfall wert. Eine kleine Einschränkung aber auch hier: Der WLAN-Empfang ist in manchen Zimmern nur schwach.
Wer etwas von der Bretagne sehen möchte, sollte mit teilweise lange Anfahrten rechnen. Meine gesamte Tour, inkl. An- und Abreise, war 3300km lang. Die Besichtigungstouren "vor Ort" machen ca. ein Drittel aus. Die Bretagne ist reich an kulturellen sehenwürdigkeiten, aber sie liegen selten direkt vor der Hoteltür.
Für den fahraktiven Matorrad-Urlaub würde ich mehr das Finistère als das Morbihan empfehlen.
Damit ist Schluss mit Schreiben. Wer noch Fragen hat, kann mich über die bekannten Wege erreichen.
Gruß
aus Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Andreas
Ich möchte nichts mit Naturkost zu tun haben. In meinem Alter braucht man alle Konservierungstoffe, die man kriegen kann.
George Burns (1896-1996)
(PS: Für eventuelle Schreibfeler ist meine Tastatur zuständig)
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http://www.booking.com/hotel/fr/golfe-bleu.en.html
Hallo Andreas,
Bravo, es ist immer schön Deine Berichte über La France zu lesen. Ich bin auch mit dem Frankreich Virus befallen. Ging ich doch vor 40 Jahren mit dem Deutsch-Franzöischen Jugendwerk für ein Jahr nach Paris. Seitdem ist es geschehen.
Hier ein Tipp von mir. Fahre doch mal im Winter an die Cote, ich war letztes Jahr über Karneval dort. Das Wetter ist prima, die Preise sind erträglich und es ist nicht überlaufen. Habe dort oben gewohnt. Bin natürlich mit dem Anhänger aus dem verschneiten Deutschland in einem Tag angereist und hatte eine tolle Zeit. Badewetter ist zwar keins, aber man konnte schon in der Sonne baden.
So für heute genug und alles Gute sendet
Richard_AC
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Andreas_KNord: Resumée
mit dem Auto zu fahren.
ich fasse es nicht. Schreibt hier das einem das Wasser aus dem Mund läuft. Frankreich; KM, Essen und Trinken
und dann fährt dieser Andreas_KNord mit dem Auto
ich fasse es nicht
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salve
genauso hätte ich es gemacht.
Schlechtes Wetter heißt bei mir keine Ville, will den Urlaub ja
genießen , bei 4 Tagen Regen kann ich das nicht.
Also, alles richtig gemacht aus meiner Sicht, Andreas
Hauptsache du hattest Spaß an deiner Reise und das kann
man hier lesen.
mit Schönwetterfahrergrüßen
Farfalla
Ps: Auch bei anderen Anlässen erscheine ich schon mal mit der
Dose.
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Hallo Andreas,
alles richtig gemacht!
Ich freue mich auf deinen Liveberichte.
Gruß Paul
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Je weniger Verstand einer hat, umso weniger merkt er den Mangel.
(irisches Sprichwort)
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Eine Sache habe ich noch vergessen: Die Erlebnisse mit meinen Navi. Offenbar werden die deutschen Ansagen für das Ausland mit einem gewissen Sinn für Überraschungen erstellt. Jedenfalls habe ich es in dieser Häufung bei Ansagen in Deutschland noch nicht erlebt.
Variante A:
Die Straßennummern (z.B. D165) werden nicht "D einhundertfünfundsechzig" ausgesprochen, sondern "D eins fünfundsechzig"
Spart vielleich einige Millisekunden bei der Ansage
Variante B:
Text in Deutsch, Straßennummer aber in Französisch
Irgendwann kam auch die Ansage:
"Bitte biegen Sie rechts auf den Fährweg" (komplett in Deutsch)
Die Ansage mit langen Straßennamen ist manchmal seeehr lang. Beispiel: "Fahren Sie nach 50 Metern links in die Avenue du President John Fitzgerald Kennedy". Und das hört man mit unterschiedlichen Entfernungen drei Mal. Wenn die Ansage zu Ende ist, bin ich aus dem Dorf schon wieder raus
"In 100 Metern links abbiegen".Der Pfeil im Display zeigt jedoch nach rechts.
Weitere "Besonderheiten": Abbiegehinweise an Stellen, wo gar nicht abgebogen werden kann, weil es z.B. nur ein Fußweg in den Wald ist, oder eine schmale Gasse zwischen Häusern, oder ich zum Abbiegen über eine Baumallee in der Straßenmitte fahren müsste.
Abbieghinweise in Straßen, in die nicht eingefahren werden darf.
Ortsnamen werden so ausgesprochen, wie sie auf dem Schild stehen. Beispiel: "ess tee Malo" für St. Malo
Oft ist die Aussprache französischer Namen so undeutlich, dass sie vermutlich noch nicht einmal ein Franzose verstehen würde.
So bleibt das Fahren nach Navi immer spannend.
Gruß
aus Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Andreas
Ich möchte nichts mit Naturkost zu tun haben. In meinem Alter braucht man alle Konservierungstoffe, die man kriegen kann.
George Burns (1896-1996)
(PS: Für eventuelle Schreibfeler ist meine Tastatur zuständig)
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Recht VILLEn Dank für Deine Berichte aus der BRETAGNE, Andreas. Es hat richtig Spaß gemacht mitzulesen. Aber im Geist war ich auf der DEAU dabei.
Mit dankbarem Gruß nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium...
Smitty
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SUUM CUIQUE
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Noch ein kurzer Nachtrag: Wem das geschriebene Wort zu wenig ist, der kann sich hier einige Fotos ansehen.
Bretagne 2013
Rechts, unter der kleinen Landkarte, ist über den Link "Karte anzeigen" auch eine größere Darstellung der Kartenansicht möglich.
Gruß
aus Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Andreas
Ich möchte nichts mit Naturkost zu tun haben. In meinem Alter braucht man alle Konservierungstoffe, die man kriegen kann.
George Burns (1896-1996)
(PS: Für eventuelle Schreibfeler ist meine Tastatur zuständig)
Zuletzt bearbeitet: 09.07.13 21:33 von Andreas_KNord
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