Autor |
Thema: Polystyrolschaum im Motorradhelm bearbeiten |
Ich möchte vom Schaum stellenweise etwas abtragen, da es im Bereich der Ohren doch zu stark drückt. Mit dem Teppichmnesser ist es mehr ein Herausbrechen, mit dem Schleifpapier geht es nicht voran. Wer hat so etwas schon einmal gemacht und kann mir einen Tipp geben?
(die Sicherheitsspekte sind mir bekannt, aber das ist hier nicht die Frage)
Gruß
aus Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Andreas
Ich möchte nichts mit Naturkost zu tun haben. In meinem Alter braucht man alle Konservierungstoffe, die man kriegen kann.
George Burns (1896-1996)
(PS: Für eventuelle Schreibfeler ist meine Tastatur zuständig)
|
|
Hallo Andreas,
evtl. hilft dir ein Dremel oder gleichwertiges Gerät mit einem entsprechenden Aufsatz.
So kann man das beim Modellbau auch machen.
Bei Polystyrol muss man aber beachten, dass die Oberfläche glatter ist als die darunter liegende Schicht.
Also vorsichtig...
Gruß Paul
_______________________________________
Je weniger Verstand einer hat, umso weniger merkt er den Mangel.
(irisches Sprichwort)
|
|
Hallo Andreas,
zuerst muß einmal klargestellt werden, daß der stoßabsorbierende Kern in den Motorradhelmen nicht aus Polystyrol, sondern aus PU-Schaum (Polyurethan) besteht. Mit PU-Schaum sind vielfältigste Anwendungsmöglichkeiten zu erreichen, was Polystyrol nicht bietet. In der Industrie sind Formobjekte in unvorstellbar vielen Bereichen denkbar. Nur ein kleiner Hinweis: die meisten Lenkräder in PKW`s sind heute nicht mehr aus ABS oder ähnlichen Kunststoffen, sondern aus PU geschäumt. Der besondere Vorteil: Es sind alle denkbaren Härtegrade und damit auch Hochverdichtungen zu erreichen und bis hin zu allen denkbaren Veredelungen machbar. Ein weiteres Beispiel für Veredelung: Viele Sohlen von Sicherheitsstiefeln oder Nässeschutzstiefel (sprich Gummistiefel) sind aus PU gefertigt. Dies alles ist mit Polystyrol nicht möglich. Und PU ist kälteelastischer. Nachteilig bei PU-Platten ist jedoch: Sie lassen sich nicht mit einem Heißdraht schneiden. Soviel am Rande zu den beiden Materialspezifikas.
Zu Deiner Frage: ich hatte bei meinem Inlay das gleiche Problem und habe das Material im Ohrbereich verdichtet. Normalerweise kann man es vorsichtig mit einem Hammer, vorzugsweise mit einem Kugelkopfhammer klopfen. Es braucht ja nicht viel (2-3 mm auf jeder Seite). Da man aber so wenig Kraft aufwenden kann beim klopfen (gegenüber ist das andere Ohr und man kann nicht stärker ausholen), hab ich es mit der Schraubzwinge gemacht. Einen runden Holzklotz (eine Seite die Ränder etwas rund geschliffen) in Ohrgröße eingelegt und von außen mit einem mehrfach gelegten Handtuch und Brett gegengelagert. Es hat funktioniert. Wenn Du den ganzen Körper ausbauen kannst (bei meinem Schubert C 2 ging das) ist es noch einfacher.
Sonst, wie Paul schon sagte, elektrisch schleifen/fräsen, was im eingebauten Zustand eine schöne Sauerei verursacht.
P.S. Vergaß ich zu erwähnen: Für den Schutz-Schaumkörper des Micros habe ich im Kinnteil, mittels eines messerscharf angeschliffenen alten Teelöffels, das Material muldenförmig Stück für Stück rausgeschält.
Denkbar wäre auch, mit Aceton wegätzen. Das würde ich allerdings erst mal an einem Stück, was man nicht mehr braucht probieren. Ein Baumwolltapon, z.B. Mullkompresse o.ä. über einen Eßlöffel ziehen, mit Aceton tränken und vorsichtig Schicht für Schicht wegschmelzen. Jedenfalls hab ich anderes aus PU schon auf diese Art bearbeitet.
Gruß Burkhard
Wenn Du etwas für Dich tun willst,
dann tu was für Andere !!!
Zuletzt bearbeitet: 26.07.13 08:50 von burkhard_CE
|
|
Hallo Andreas,
ich hatte bei meinem alten Helm auch das Problem, habe mir dadurch geholfen, indem ich mit einer Löffelrückseite versucht habe, den Schaum in entsprechenden Bereich vorsichtig zu drücken - anpassen - drücken - bis es passte. Hat zumindestens funktioniert.
Aber Vorsicht der Schaum presst sich auch mit der Zeit selbst durch das Tragen zusammen. Habe ich gemerkt, als ich meinen neuen Helm hatte. Im Vergleich dazu saß der alte Helm dann so locker, was man beim ständigen tragen nicht so gemerkt hat.
Gruß Arien
|
|
Hallo Andreas,
wenn Du Mut genug hast, versuche es mit einem Brenner.
Ich habe von Conrad so einen kleinen Gasbrenner. Gaanz vorsichtig der Oberfläche nähern und der Schaum fällt in sich zusammen.
Wie gesagt sehr vorsichtig, funktioniert aber einwandfrei. Ich muss bei allen meinen Helmen immer den Stirnbereich etwas vergrößern.
Grüße aus Erding
Werner_ED
|
|
burkhard_CE:
zuerst muß einmal klargestellt werden, daß der stoßabsorbierende Kern in den Motorradhelmen nicht aus Polystyrol, sondern aus PU-Schaum (Polyurethan) besteht....
solche Leute habe wir früher in der Schule immer verhaun. d.u.w.
Aber natürlich hast Du recht. Bei Conny hat der Helm an den Horchlappen gedrückt (nach Einbau der Sprechgarnitur). Habe da was mit ihrem Maniküre-Set (ist fast wie ein Dremel - nur darf sie das nie erfahren) rausgefräst - mit Staubsaugerrohr im Helm. Das Zeug ist ganz schön hart. Hat aber funktioniert.
VILLE Grüße aus dem heissen Frankfurt (O)
Holger_FF
|
|
Hallo Andreas ,
mein ehemaliger Honda-Händler hat mir den Tipp mit einer Bierflasche gegeben. Einfach Flasche mit dem Boden auf der betroffen Stelle unter Druck hin und her bewegen , durch die leichten Riffel am Flaschenboden funktioniert das prima.
Danach hatte ich keine roten Stellen mehr auf der Stirn......
Dazu braucht man weder Brenner noch Azeton ....
Grüße aus Oppershausen
Andreas_UH
|
|
Richtig! Was sagt uns das mal wieder?: Viele Wege führen nach Rom.
Gruß Burkhard
Wenn Du etwas für Dich tun willst,
dann tu was für Andere !!!
|
|
Danke an alle Tippgeber
Bevor ich mit einer Hitzebehandlung anfange, werde ich erst einmal die Kaltverformung ausprobieren. Der Tipp mit der Bierflasche gefällt mir. Mal sehen, ob irgendwo noch eine rumsteht. Weinflaschen haben ja keinen geriffelten Boden. Und mit fränkischen Bockbeuteln wird das Rollen wohl schwierig
Ich melde mich zeitnah mit dem Ergebnis.
@Burckhard
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich um PS-Schaum (landläufig Styropor) handelt.
Weißer Schaum, der beim Zerstören in krümelige Kügelchen zerfällt ist das typische Bild für EPS. PU-Schaum ist meines Wissens nach eher gelblich und als Hartschaum strukturlos.
Beste Grüße
aus Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Andreas
Ich möchte nichts mit Naturkost zu tun haben. In meinem Alter braucht man alle Konservierungstoffe, die man kriegen kann.
George Burns (1896-1996)
(PS: Für eventuelle Schreibfeler ist meine Tastatur zuständig)
|
|
Hallo Andreas,
ich will nicht ausschließen, das es Hersteller gibt, die noch Polystyrol verwenden. Besonders bei älteren Modellen war dies Technologiestandard. Meine Quelle verrät, daß der aktuelle Technologiestandard im Allgemeinen bei Innenschalen PU-Schaum vorsieht.
Gruß Burkhard
Wenn Du etwas für Dich tun willst,
dann tu was für Andere !!!
Zuletzt bearbeitet: 31.07.13 13:09 von burkhard_CE
|
|
So, jetzt habe ich die mechanische Verformung mittels Bierflasche versucht. Der Schaum ist jedoch so kompakt, dass keinerlei weitere Verdichtung möglich ist. Auch das kräftige, punktuelle Drücken mit dem Daumen erzeugt keine Delle. Ich möchte nicht zu gewaltätig werden, um nicht die darunter liegende Außenschale zu beschädigen.
Bleibt wohl nur das Abtragen von Material mittels Wärme.
On verra...
Gruß
aus Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Andreas
Ich möchte nichts mit Naturkost zu tun haben. In meinem Alter braucht man alle Konservierungstoffe, die man kriegen kann.
George Burns (1896-1996)
(PS: Für eventuelle Schreibfeler ist meine Tastatur zuständig)
|
|
Hallo Andreas ,
es liegt vieleicht an der falschen Biersorte ??
Ich hab damals Wicküler genommen und es hat erst nach Leerung von 4 Flaschen funktioniert.
Ich würde an Deiner Stelle noch einen abendlichen Großversuch mit Deinen Kumpels starten.
Als Alternative bleibt noch kräftig mit Aceton einschmieren und sofort mit Brenner nachbehandeln.Vieleicht im Freien versuchen ...
So kommst Du wenigstens zu einem neuen Helm ...
Gruß Andreas_UH
|
|
Andreas_UH:Hallo Andreas ,
es liegt vieleicht an der falschen Biersorte ??
Ich hab damals Wicküler genommen und es hat erst nach Leerung von 4 Flaschen funktioniert.
Ich würde an Deiner Stelle noch einen abendlichen Großversuch mit Deinen Kumpels starten.
Als Alternative bleibt noch kräftig mit Aceton einschmieren und sofort mit Brenner nachbehandeln.Vieleicht im Freien versuchen ...
So kommst Du wenigstens zu einem neuen Helm ...
Gruß Andreas_UH
ist dieser Beitrag sarkastisch gemeint - grübel
|
|
Udo,
meine unwichtige Meinung dazu ist: I wo, wie kommst Du denn darauf, th, th, th, ........
Gruß Burkhard
Wenn Du etwas für Dich tun willst,
dann tu was für Andere !!!
|
|
|
|